Betondecke – Städel Museum

Betonschalungskörper  für eine organisch geformte Betondecke

Ein wesentliches architektonisches Markenzeichen des spektakulären Neubaus des Frankfurter Städel-Museums ist ein großer unterirdischer Ausstellungssaal mit einer organisch geformten Decke. Sichtbar für den Besucher ist eine gigantische hügelige Wiese mit 195 kreisrunden Oberlichtern, durch die das Tageslicht hineingeleitet wird. Während der Dunkelheit strahlt die Beleuchtung des Ausstellungssaals durch die Oberlichter nach außen. Für diese architektonisch eindrucksvolle Deckengestaltung hat ACCENTFORM die Betonschalungsträger gefertigt.

Um die Decke des ca. 3.000 m² großen Ausstellungssaals in einer dreidimensional geformten Geometrie zu betonieren, benötigt man Betonschalungsträger, welche die Freiformfläche als Negativ-Formkörper abbilden. Somit produzierte ACCENTFORM 195 Schalungskörper. Die gewaltige Deckenfläche mit den immensen Höhenunterschieden stellte alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Das verantwortliche Bauunternehmen (Fa. ZÜBLIN) entschied daher, die Decke in fünf Abschnitten zu betonieren: vier rechteckige Abschnitte, die je eine Ecke des Ausstellungssaals abdecken sowie ein fünfter Abschnitt, der die mittige Fläche mit seiner markanten Hügelgeometrie einnimmt. Effizient und professionell: Die Aufteilung in diese fünf Betonierabschnitte ermöglichte, dass die Schalungsträger bis zu viermal wiederverwendet werden konnten. Weitere wichtige Kriterien bei der Herstellung der Betonschalungsträger, die aus einer gefrästen Ober- und einer standardisierten Unterkonstruktion bestehen, waren vor allem: günstigste Quadratmeterpreise, hohe Formgenauigkeit sowie glatte und druckfeste Oberflächen.

Zur Produktion der Schalungsträger

Die Unterkonstruktion besteht aus einer 2 cm dicken Dreischicht-Schalungsplatte, die mit je 10 Schalungsträgern (Typ VT20) verstärkt wird. Auf diese wurden anschließend CNC bearbeitete PS-Hartschaumblöcke (STYROPOR) aufgeklebt. Die Verwendung von PS-Hartschaum gewährleistet nicht nur Preisvorteile gegenüber anderen Materialien, sondern garantiert durch eine hohe Druckfestigkeit (200 KPa) auch einen sichtbaren Erfolg bei der Deckengestaltung. Zudem erwies sich der Einsatz eines Roboters (KUKA KR 150) bei der CNC-Fräsung der dreidimensionalen Oberfläche als äußerst wirtschaftlich.

Um eine gute Sichtbetonqualität zu gewährleisten und gleichzeitig eine hohe Druckfestigkeit der Oberfläche zu garantieren, musste der PS-Hartschaum professionell versiegelt werden. Hierzu wurde ein ca. 5 mm starkes GFK-Laminat aufgetragen, das anschließend egalisiert und mittels eines Topcoat-Auftrag versiegelt wurde. Diese Technik gewährleistet eine reproduzierbare glatte Oberfläche für alle nachfolgenden Schalungsölbehandlungen.

Alles aus einer Hand

Zeitnah, umfassend und leistungsstark: ACCENTFORM bietet seinen Auftraggebern durchdachten und zuverlässigen Rund-Um-Service aus einer Hand. Innerhalb von 3 Monaten wurden ca. 700 m³ STYROPOR und ca. 12.000 kg GFK verarbeitet. Trotzdem wog ein Betonschalungsträger, einschließlich Holz-Unterkonstruktion, nur 300–400 kg. Da aufgrund der Bauteilgröße ein Straßentransport nur als teurer Sondertransport möglich gewesen wäre, entschieden wir uns für eine Binnenschifflieferung. Mit einer Schiffsladung konnten auf diesem Weg bis zu 48 Segmente direkt an die Baustelle des am Main befindlichen Städel-Museums transportiert werden – effektiv, schnell und preiswert. 

Fotograf:
Norbert Miguletz

www.miguletz.de

Kunde:

Städel Museum
Städelsches Kunstinstitut
Dürerstraße 2
60596 Frankfurt/Main
www.staedelmuseum.de

Realisiert durch:

Ed. Züblin AG
Direktion Stuttgart
Albstadtweg 5
70567 Stuttgart
www.zueblin.de

 

Unser Partner:

BBS Schalungsbau GmbH
Industriestraße 21
67240 Bobenheim-Roxheim
www.schalungsbau-gmbh.de

Entworfen von:

schneider + schumacher
Architekturgesellschaft mbH
Poststraße 20a
60329 Frankfurt/Main
www.schneider-schumacher.de

Projektnummer:

P20-11 P20-12